Welche Aufgaben hat Progesteron?
Die Hauptfunktion von Progesteron besteht darin, eine Schwangerschaft zu ermöglichen (schwanger zu werden) und aufrechtzuerhalten (schwanger zu bleiben).
Bei einer Schwangerschaft sorgt Progesteron zunächst dafür, dass der Embryo mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden kann. Im späteren Verlauf verhindert Progesteron Muskelanspannungen der Gebärmutter. Damit wird das Risiko für vorzeitige Wehen und eine Frühgeburt gesenkt.


Wie häufig treten Frühgeburten auf?
In Deutschland ist jede zwölfte Geburt eine Frühgeburt. Von einer Frühgeburt spricht man, wenn das Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche (SSW) zur Welt kommt. Die Überlebenschance von zu früh geborenen Babys hängt stark davon ab, zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft sie zur Welt kommen. Umso länger sie im Bauch der Mutter bleiben, desto besser.
Die Sterblichkeit von Frühgeborenen vor der 28. SSW ist zum Beispiel fast 300-mal so hoch wie von Babys, die ab der 37. SSW geboren werden.

Welche Spätfolgen gibt es für Frühchen?
Auch wenn durch den medizinischen Fortschritt immer häufiger kleinere und unreifere Babys bei einer Geburt vor der 28. SSW überleben, sind die Sterblichkeit und das Risiko für Erkrankungen im Vergleich zu Geburten ab der 37. SSW mitunter stark erhöht.
So kann zum Beispiel die Lungenfunktion bei Frühchen langfristig eingeschränkt sein. Außerdem können zu früh geborene Babies noch später in ihrem Leben eine Herz- oder Nierenschwäche entwickeln.


Warum kommt es zu Frühgeburten?
Die häufigste Ursache für zwei Drittel der Frühgeburten sind vorzeitige Wehen mit oder ohne Blasensprung. Das Risiko für eine Frühgeburt kann erhöht sein durch: Infektionen, vorausgegangene Frühgeburten, Stress, Bluthochdruck, Mehrlingsschwangerschaften oder einen verkürzten Gebärmutterhals (Zervix).
Verkürzt sich die Zervix vorzeitig, besteht die Gefahr für eine zu frühe Öffnung des Muttermunds und eine Frühgeburt. Um das Risiko für eine Frühgeburt zu senken, kann die Gabe von Progesteron sinnvoll sein.


Warum kann eine Progesterongabe sinnvoll sein?
Progesteron hat wichtige Aufgaben im Rahmen der Schwangerschaft:
Durch eine aktivierende Wirkung auf die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) hilft es dabei, schwanger zu werden.
Im Verlauf der Schwangerschaft „beruhigt“ Progesteron die Gebärmutter (Uterus) und unterstützt daher den Erhalt einer Schwangerschaft.

Wie kann ein Progesteronmangel ausgeglichen werden?
Die Fachgesellschaften für Gynäkologie und Geburtshilfe der deutschsprachigen Länder empfehlen die vaginale Gabe von natürlichem Progesteron, sofern bestimmte Parameter gegeben sind, um das Risiko von Frühgeburten zu reduzieren. Natürliches Progesteron wird aus pflanzlichen Vorstufen (aus der Yams-Wurzel) hergestellt und ist identisch zum körpereigenen Hormon. Man nennt es daher auch bioidentisches oder naturidentisches Progesteron.